Sterbegeld Versicherung
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In jungen Jahren liegen die Prioritäten meist in Dingen wie die Welt erkunden, Abenteuer erleben und darin sich so richtig auszuleben. Nur selten wird ein Gedanke an die Altersvorsorge verschwendet. Die Erkenntnis, dass die gesetzliche Rentenversicherung nicht ausreicht und zu wenig Rente im Alter da sein wird, kommt leider oft viel zu spät. So erging es auch Mathilda P. – einer 75-jährigen Rentnerin aus Nürnberg. Sie erzählt uns in einem Interview von ihrem Leben und weshalb sie zu wenig Rente im Alter hat.
In jungen Jahren liegen die Prioritäten meist in Dingen wie die Welt erkunden, Abenteuer erleben und darin sich so richtig auszuleben. Nur selten wird ein Gedanke an die Altersvorsorge verschwendet. Die Erkenntnis, dass die gesetzliche Rentenversicherung nicht ausreicht und zu wenig Rente im Alter da sein wird, kommt leider oft viel zu spät. So erging es auch Mathilda P. – einer 75-jährigen Rentnerin aus Nürnberg. Sie erzählt uns in einem Interview von ihrem Leben und weshalb sie zu wenig Rente im Alter hat.
Wir treffen Mathilda in ihrer 1-Zimmer-Wohnung in Nürnberg. Diese befindet sich in einem typischen Plattenbau. Nachdem wir acht Stockwerke über die Treppe erklommen haben – es gab zwar einen Lift, aber dieser erschien uns nicht besonders sicher – führt uns ein langer, dunkler Gang zur Wohnungstür von Mathilda. Es öffnet uns eine sehr schick gekleidete ältere Dame mit einem freundlichen Lächeln die Tür und bittet uns herein. Der kleine Flur führt in einen Raum mit maximal 25 qm, in welchem ein Bett, eine kleine Küchenzeile, ein 3-Sitzer-Sofa mit Couchtisch und TV sowie ein kleiner quadratischer Tisch mit drei Stühlen stehen. Ins Badezimmer führt eine zweite Tür aus dem Flur, welches ohne Fenster mit Dusche, WC und Waschbecken ausgestattet ist. Die ganze Wohnung ist sehr spärlich, in die Jahre gekommen, aber mit teilweise sehr hochwertigen Möbeln ausgestattet. Es ist sofort zu erkennen, dass Mathilda mit großer Mühe versucht hat, die schäbige kleine Wohnung ansprechend einzurichten. Daher lautet unsere erste Frage:
„Die Markenkleidung, die Perlenkette und die paar Designermöbel, die Sie hier sehen, sind die Überreste aus meinem alten Leben. Ich hauste nicht schon immer in einer so kleinen und heruntergekommenen Wohnung. Vor 9 Jahren wohnte ich noch in einer 150 qm großen Wohnung. Ich war nie verheiratet – Liebschaften hatte ich hin und wieder, aber ich wollte mich nie fest binden und mein Leben genießen. Demnach habe ich auch keine Kinder – wollte nie welche und hat sich dann auch einfach nie ergeben. Nur so hatte ich das Geld und die Zeit, von jung an, die Welt zu bereisen und Geld für Dinge auszugeben, das andere für ein Familienleben benötigen. Ich habe immer nur im hier und jetzt gelebt, die Zeit genossen und stets auf neue Reisen oder schöne Kleidung hin gespart.
Aber ich hatte während all der Jahre nie daran gedacht, dass ich mit der Rente niemals meinen Lebensstandard beibehalten kann. Ich bin etwas zu sorglos mit meinem Leben umgegangen und habe mir einfach keine Gedanken über das Rentenalter gemacht. Es kam mir immer so weit entfernt vor und ich wollte auch kein Geld für Zeiten zurücklegen, die ich vielleicht gar nicht mehr erlebe. Doch dann wurde ich 65 und ging in Rente. Plötzlich hatte ich nur noch die Hälfte an Geld monatlich. Meine Wohnung konnte ich mir somit nicht mehr leisten und musste schnellstmöglich eine neue finden. Und hier bin ich letztendlich gelandet.“
„Wie gesagt, Kinder habe ich keine. Und aus meiner Familie sind bereits alle gestorben – meine Eltern, Tanten und Onkel alle tot und Geschwister hatte ich keine. Ein paar Freunde habe ich zwar schon, aber die haben ihre eigenen Familien und müssen selbst über die Runden kommen. Es gibt niemanden, den ich belasten hätte können. Das war das erste Mal in meinem Leben, in dem ich mir gewünscht hätte, Kinder zu haben. Aber auch die sind nicht immer für ihre Eltern da und bereit, diese bei sich aufzunehmen oder finanziell zu unterstützen. Ich musste da ganz allein durch. So ganz ohne Witwenrente oder privater Rentenversicherung blieb mir nicht mehr viel Geld übrig. Es dauerte ja schon ein paar Monate, bis ich begriff, dass ich meine Wohnung aufgeben muss. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits zwei Monatsmieten im Zahlungsverzug und mir drohte der Rausschmiss. Mein Vermieter hatte aber zum Glück etwas Mitgefühl und hat mir Zeit gelassen, bis ich eine neue Wohnung gefunden habe. Auf die Schnelle ist das aber gar nicht so einfach. Betreutes Wohnen oder gar ein Pflegeheim kamen für mich nicht in Frage, ich bin noch eine aktive Frau und will nicht nur von alten Menschen umgeben sein, die nur noch auf ihren Tod warten. Also musste ich diese schäbige Wohnung hier notgedrungen nehmen.“
Ich hatte mich so geschämt, dass ich mir von keinem meiner Freunde beim Umzug helfen lassen wollte. Also habe ich mit meinem Ford Fiesta nach und nach alle meine Sachen hierhergefahren und hoch in die Wohnung geschleppt. Der klapprige Aufzug hat immer nur wenige Teile geschafft, also war es ein ziemlich anstrengender Tag. Erst da bemerkte ich, wie alt ich geworden bin. Das meiste meiner Möbel und Klamotten sowie meines Schmucks habe ich verkaufen müssen – allein schon aus Platzgründen, aber natürlich auch, um an mehr Geld zu kommen. Auch wenn es einige Marken- und Designerstücke waren, waren diese nach so langer Abnutzung bei weitem nicht mehr so viel Wert. Aber immerhin konnte ich meine restliche Miete für die alte Wohnung mit dem Erlös bezahlen.“
„Ja, meine beste Freundin habe ich nach fast einem Jahr reingelassen. Ich hatte anfangs immer wieder neue Ausreden gebracht wie z. B., dass noch Renovierungsarbeiten liefen oder das Chaos vom Umzug noch zu groß sei. Irgendwann kam es Claudia doch komisch vor und hat nicht nachgegeben. Also habe ich ihr die Wahrheit gesagt. Wir waren uns weinend in den Armen gelegen. Claudia war total überrascht, dass ich nie eine private Rentenversicherung abgeschlossen oder anderweitig Geld zur Seite gelegt hatte. Gleichzeitig war sie auch enttäuscht, dass ich ihr von meiner misslichen Lage nicht schon früher erzählt hatte. Aber wie beste Freundinnen eben sind, hat sie zu keinem Zeitpunkt meine Einzimmerwohnung abwertend betrachtet oder den Kontakt zu mir abgebrochen. Im Gegenteil – sie hat noch versucht, mir dieses Loch hier schön zu reden und meinte, ich hätte ja das beste daraus gemacht. Ich schaue mir ja jeden Tag den Wohnungsmarkt an und gehe auch hin und wieder zu einer Wohnungsbesichtigung, aber bisher war nichts Besseres dabei, das ich mir leisten könnte oder das ich bekommen hätte. Als alleinstehende Rentnerin mit meinem Budget ist es leider sehr schwierig, eine Chance von Vermietern zu bekommen.“
„Solange ich nicht in Rente war, habe ich diese Frage immer mit ABSOLUT NICHTS! beantwortet, denn ich habe mein Leben geliebt und nie etwas bereut. Aber jetzt ist die Antwort: So früh wie möglich eine private Rentenversicherung abschließen!.
„Ich möchte diejenigen, für die es noch nicht zu spät ist, dazu anhalten, frühzeitig an ihre private Altersvorsorge zu denken. Auch wenn es noch weit entfernt scheint, wird die Zeit irgendwann kommen, dass die Rente zu wenig ist und für den gewohnten Lebensstandard nicht ausreicht. Ich würde mir wünschen, ich hätte in jungen Jahren daran gedacht. Denn die Einzahlung in eine private Rentenversicherung hätte mein Leben finanziell nicht beeinträchtigt – ich hätte mir trotzdem all meine Wünsche und Träume erfüllen können. Daher möchte ich jeden Leser einschärfen, dass es keinen Grund gibt, mit dem Abschluss einer privaten Rentenversicherung noch länger zu warten. Denn dieses ärmliche Leben, dass ich wegen meiner Unbesonnenheit nun führen muss, wünsche ich niemandem.“
„Vielen Dank Mathilda für dieses ehrliche und mitreißende Interview. Wir drücken Ihnen die Daumen, dass Sie doch irgendwann eine für Sie lukrative Wohnung finden und wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft.“
Lesen Sie außerdem in unserem Beitrag „Risikolebensversicherung ab 65 – wenn die Rente zu wenig ist“ das Schicksal von David – ebenfalls ein Rentner mit zu wenig Rente.
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